Kaffee und Fruktoseintoleranz

Nahrungsmittelunverträglichkeiten werden immer häufiger und sie sind oft anstrengend und mit zeitintensiven Bemühungen verbunden. Leider ist der beliebte Kaffee auch ein kleines Übel, wenn man schon eine empfindliche Verdauung hat. Auch bei Fruktoseunverträglichkeit sollte er nur mit Bedacht genossen werden.

Es gibt heute vielerlei Unverträglichkeiten, Laktoseintoleranz, Probleme mit Gluten, Zöliakie und viele andere und eben auch die Fruktoseintoleranz. Diese bedeutet, dass man verschiedene Früchte- und Gemüsesorten schlecht verträgt, aber auch alles andere, das mehr Fruchtzucker als Glucose enthält.

Und das kommt bei Fertiggerichten sehr oft vor, auch bei Saucen, Ketchup, bei Feinkostsalaten und vielem, was gesüßt wird. Leider hat sich die Lebensmittelindustrie angewöhnt, überall, wo es geht mit Zucker- oder Austauschstoffen zu arbeiten, weil es dann besser schmeckt. Und gerade die zuckerarmen Varianten enthalten dann zu viel Fruchtzucker.

Warum ist Fruchtzucker ein Problem?

Er ist deshalb ein Problem, weil der Körper ihn gar nicht so gut verdauen kann wie Glucose oder normalen Haushaltszucker, der 50:50 aus Zucker und Fruktose besteht. Jeder Überschuss an Fruktose ist schwierig für unser Verdauungssystem. Es kann diesen nur über die Leber verdauen, während Zucker und Glucose (Traubenzucker) von mehreren Organen verarbeitet wird.

Hat man über längere Zeit einen Überschuss an Fruktosen, dann kommt der Körper nicht mehr nach, denn er braucht ein bestimmtes Enzym um den Fruchtzucker zu verdauen. Nach einiger Zeit fehlt das Enzym und man verträgt gar keine Fruktose mehr. Leider kann man das Enzym auch nicht ersetzen oder wieder aufbauen. Aber man kann die Darmflora wieder aufbauen und sein Verdauungssystem schonen, indem man fruktosehaltige Lebensmittel und Getränke meidet.

Das wird man ohnehin tun, denn die Beschwerden, die mit einer Fruktoseunverträglichkeit einher gehen, sind nicht besonders angenehm. Bauchkrämpfe, Durchfall, 1-3 Tge Erschöpfung und Krankheitsgefühl. Es bilden sich nämlich im Darm dann Bakterien, Fäulnisbakterien, weil die Fruktose nicht verdaut wurde. Diese verursachen die Beschwerden.

Die Durchfälle bewirken dann, dass auch noch die guten Darmbakterien ausgeschieden werden und so verschlimmert sich das Problem immer mehr. Am besten ist es nach solchen Tagen, in denen man etwas mit Fruktose erwischt hat, auf Schonkost zu setzen und sich beispielsweise Porridge ohne Zucker und anderen Zusätzen zuzubereiten.

In welchen Lebensmitteln Fruchtzucker enthalten ist, ist auch nicht so leicht herauszufinden. Denn viele Listen im Internet widersprechen sich. Es bleibt in vielen Fällen nur auszuprobieren. Klar ist, dass Stein- und Kernobst wie Äpfel und Birnen ganz schlecht sind. Beerenobst dagegen ist ok. Ärzte und Experten raten dringend zu einer sogenannten Karenzphase, in der man für 2 Wochen alles meidet, was Fruktose enthält, damit der Darm sich regenerieren kann.

Diese Phase ist allerdings auch schwierig durchzuhalten, weil eben nicht so klar eindeutig ist, was viel Fruktose enthält, was nicht. Man kann auch nicht nach dem Geschmack gehen, es ist nicht so, dass die Frucht oder das Gemüse besonders süß schmecken müssten.

Letztendlich muss jeder Patient sich eine Liste machen, was er gut verträgt und was nicht. Bei Kindern sollten die Eltern akribisch darauf achten. Es gibt aber immer wieder Überraschungen, weil die einzelnen Patienten dann halt doch sehr verschieden reagieren.

Wer eine solche Unverträglichkeit entwickelt hat, sollte am besten selber sein Essen zubereiten. Nur dann weiß man was wirklich drin ist. Allgemein ist es sinnvoll, sich selbst und der Familie Mahlzeiten vorzukochen, wenn man nicht jeden Tag Zeit hat. Und man muss bei vielen Gesundheitsproblemen gar nicht auf die sogenannten Sünden verzichten. Auch Pizza und Pasta kann man mit wenigen Kalorien selbst herstellen.

Kaffee und Fruktoseintoleranz

Darmsanierung und Schonkost – mit Fruktose leben

Laut Ärzten und Experten ist die Fruktoseintoleranz kein Dauerproblem, sondern es wäre dann immer möglich nach und nach in Maßen Fruktose zu essen. Fakt ist, dass schon viele Betroffene sich damit jahrelang herumquälen. Es ist allerdings auch falsch, dauerhaft Fruktose zu meiden, denn dann kommt der Körper noch viel weniger damit klar.

Besser ist es erst einmal den Darm zu sanieren und öfters Schonkost zu essen. Die Darmsanierung erreicht man über die Gabe von Darmbakterien. Auch Kefir und Sauerkrauftsaft sind hilfreich. Diese werden auch meist gut vertragen. Die Wirkung von Bitterstoffen sollte man nicht unterschätzen! Und damit ist nicht Kaffee gemeint, sondern diese aus Kräutern. Wir haben allgemein einen Mangel an diesen, da sie den Gemüsen entzogen werden.

Kaffee und Fruktoseintoleranz

Zwar gilt der Kaffee gemeinhin als verträglich bei Fruktoseintoleranz, da er selbst keine Fruktose enthält, in Wahrheit bedeutet er aber eine ganz schöne Herausforderung für das eh angeschlagene Verdauungssystem und so verschlimmert der Genuss von Kaffee das Problem.

Viele Betroffene erzählen, dass sie von Kaffee direkt Durchfall bekommen oder Schmerzen im Bauch. Das ist wirklich kein Wunder, denn der Kaffee, auch der koffeinfreie enthält Gerbsäuren, die sehr reizend wirken können und die bei den Betroffenen anscheinend ähnlich schlecht verdaut werden können wie die Fruktose, die ja auch zunächst ein Fruchtsäure ist, die dann im Körper zu Fruktose wird.
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Säuren allgemein sind also ein Problem für Betroffene und sollten erst ein Mal gemieden werden. Zudem bewirkt Kaffee, dass der Nahrungsbrei im Darm schneller als ohne durchgeschleust wird und so wichtige Verdauungsprozesse ausbleiben. Isst man dann parallel zum Kaffee etwas mit Fruktose hat man wieder seine Beschwerden.

Wer also an Fruktoseintoleranz leidet, sollte unbedingt auch versuchen den Kaffee eine Zeit lang mal wegzulassen und zu beobachten was passiert, denn er verschlimmert meist das Leiden. Das merkt man aber nicht, wenn man täglich Kaffee konsumiert und meint, es wäre nur die Fruktose selbst das Problem.

Als Ersatz gehen Malzkaffees wie Caro und Lupinenkaffee. Tees, auch schwarzer und grüner Tee werden trotz ihrer Gerbsäuren besser vertragen.

 

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