Journalist, Texter oder Werbetexter? Die Unterschiede im Schreibstil und Textaufbau
Wer mit Worten arbeitet, ist nicht gleich Journalist oder Werbetexter. Doch worin unterscheiden sich diese Berufe eigentlich?
Der größte Unterschied liegt in der Zielsetzung und dem Schreibstil. Während Journalisten faktenbasiert informieren, verfassen Texter Inhalte für Websites, Blogs oder Magazine, und Werbetexter schreiben gezielt verkaufsfördernde Texte. Doch schauen wir uns die Unterschiede im Detail an.
1. Der Journalist: Fakten, Objektivität und klare Strukturen
Ein Journalist recherchiert und berichtet über Themen, die für eine breite Öffentlichkeit relevant sind. Seine Aufgabe ist es, objektiv zu informieren und Zusammenhänge verständlich darzustellen. Dabei folgen journalistische Texte oft dem Nachrichtenprinzip:
- Die W-Fragen (Wer? Was? Wann? Wo? Warum?) werden gleich zu Beginn beantwortet.
- Klarheit und Sachlichkeit stehen im Vordergrund.
- Pyramidenstruktur: Die wichtigsten Informationen kommen zuerst, Details und Hintergründe folgen.
- Faktenbasierung: Aussagen müssen belegt werden, subjektive Meinungen werden vermieden (außer in Kommentaren oder Kolumnen).
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2. Der Texter: Zielgruppenorientierte Inhalte für Websites und Blogs
Texter erstellen Inhalte für verschiedene Medien – von Unternehmenswebsites bis hin zu Blogartikeln. Der Schreibstil ist häufig informell, aber dennoch professionell und leserfreundlich. Wichtige Merkmale sind:
- SEO-Optimierung: Wichtige Keywords werden eingebaut, ohne den Lesefluss zu stören.
- Strukturierte Texte: Zwischenüberschriften, Listen und Absätze sorgen für eine gute Lesbarkeit.
- Anpassung an die Zielgruppe: Texte sollen ansprechend, leicht verständlich und unterhaltsam sein.
- Call-to-Action (CTA) optional: Falls das Ziel des Textes eine Interaktion ist, wird der Leser durch eine Handlungsaufforderung geleitet.
3. Der Werbetexter: Überzeugung durch Emotion und Kreativität
Der Werbetexter hat die Aufgabe, Menschen mit Worten zu begeistern und zum Handeln zu bewegen. Werbetexte finden sich in Anzeigen, Broschüren, Slogans oder Social Media Kampagnen. Dabei stehen folgende Aspekte im Fokus:
- Kreativität und Emotionalität: Gute Werbetexte wecken Gefühle und bleiben im Gedächtnis.
- Knappe und prägnante Formulierungen: Weniger ist mehr – jede Formulierung muss überzeugen.
- Verkaufspsychologie: Texte nutzen Prinzipien wie Storytelling oder Dringlichkeit („Nur für kurze Zeit!“).
- Handlungsaufforderung (CTA): Ein Werbetext soll den Leser zum Kauf, zur Anmeldung oder zur Kontaktaufnahme animieren.
Fazit: Welcher Schreibstil für welchen Zweck?
- Wenn es um objektive Berichterstattung geht: Journalismus.
- Wenn Inhalte informativ, gut lesbar und für Websites oder Blogs gedacht sind: Texter.
- Wenn Texte verkaufen, emotionalisieren und überzeugen sollen: Werbetexter.
Jede dieser Disziplinen hat ihre eigenen Herausforderungen und Stärken. Wer in der Welt des Schreibens erfolgreich sein möchte, sollte die Unterschiede kennen – und je nach Kontext den passenden Stil wählen.
Die Umstellung zwischen den einzelnen Textsorten ist nicht unbedingt leicht und nicht umsonst heißt es „Schuster bleib bei deinen Rappen“. Wer sich einen tollen Stil als Journalist erarbeitet hat, wird sich schwer tun mit der völlig anderen Aufgabe, Texte fürs Web zu schreiben.
Es dauert auch eine Weile bis man wirklich professionell schreiben kann, in allen genannten Disziplinen – und dann gibt es ja auch noch die Buchautoren und wissenschaftlichen Autoren.
Diese gehen bei ihrer Arbeit wesentlich mehr in die Tiefe, weil sie wesentlich längere Texte schreiben. Befasse dich mit all diesen Stilrichtungen um zu entscheiden, welche du bedienen willst und zu sehen, wo dein Talent liegt.